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Von passiv zu interaktiv: Die neue DNA modernen Erzählens

Verantwortlicher Autor: Gred Kaap Leipzig/Berlin, 03.03.2025, 11:29 Uhr
Presse-Ressort von: Gerd Kaap Bericht 6880x gelesen
Neue Erzählkunst
Neue Erzählkunst  Bild: Bild: KI; Bearbeitung: John M.

Leipzig/Berlin [ENA] Von passiv zu interaktiv: Die neue DNA moderner Erzählkunst“ In einer Welt endloser Vernetzung sprengt das Storytelling alte Ketten: Nicht mehr passive Unterhaltung, sondern lebendige Systeme, die mit uns atmen. Die Revolution des Erzählens hat begonnen – und Sie sind mittendrin.

Neue Erzählformen in einer vernetzten Welt: Warum wir neue Herangehensweisen für Geschichten brauchen Die Art und Weise, wie wir Geschichten erzählen, hat sich im Laufe der Menschheitsgeschichte stetig verändert und unterscheidet sich heute deutlich von der aristotelischen Poetik und Mythologie. In einer zunehmend vernetzten Welt, in der digitale Medien, interaktive Formate und globale Narrative dominieren, wird deutlich, dass klassische dramaturgische Konzepte aus der Antike nicht mehr ausreichen, um den Anforderungen moderner Erzählungen gerecht zu werden.

Neue Perspektiven auf Raum, Zeit, Genre und Stil erfordern innovative Strukturen, die das Storytelling revolutionieren. Dabei wird deutlich: Neue Dramaturgien sind immer auch Gesellschaftstheorien, die unsere Art des Denkens, Fühlens und Handelns reflektieren. Früher waren Geschichten meist linear aufgebaut: Anfang, Mitte, Ende – eine klare Abfolge von Ereignissen. Denken wir an traditionelle Märchen oder klassische Romane. Doch unsere vernetzte Welt ist komplexer vielschichtiger und simultaner geworden. Moderne Erzählformen spiegeln diese Komplexität wider:

World-driven Storytelling bedeutet, dass nicht mehr einzelne Charaktere im Mittelpunkt stehen, sondern ganze Welten mit eigenen Regeln, Kulturen und Geschichten. Beispiele sind die komplexen Universen von „Game of Thrones“, „Marvel“ oder „Star Wars“, die zahlreiche Charaktere und Handlungsstränge parallel entwickeln. Diese neue Form des Geschichtenerzählens ist mehr als nur Unterhaltung: - Sie spiegelt wider, wie wir in einer vernetzten Welt Informationen verarbeiten, - Sie ermöglicht es uns, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und - Sie schafft gemeinsame Erfahrungen in einer zunehmend fragmentierten Welt.

Transmediale Formate überschreiten bewusst die Grenzen einzelner Medien: Eine Geschichte beginnt als Buch, setzt sich in einem Film fort, wird durch ein Videospiel ergänzt und durch Social-Media-Inhalte erweitert. Jedes Medium trägt seinen Teil zur Gesamtgeschichte bei. Fans können zwischen verschiedenen Plattformen wechseln und immer tiefer in das Universum eintauchen.

Nicht-lineare Erzählungen wie interaktive Filme (z.B. „Black Mirror: Bandersnatch“) oder Videospiele lassen das Publikum den Verlauf der Geschichte mitbestimmen. Jede Entscheidung führt zu unterschiedlichen Ergebnissen, wodurch jeder Zuschauer seine eigene, individuelle Geschichte erlebt. Durch diese neuen Erzählformen lernen wir, mit Mehrdeutigkeit umzugehen, verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen und Komplexität zu akzeptieren – Fähigkeiten, die in unserer modernen Welt immer wichtiger werden. Die Zukunft des Erzählens liegt nicht in perfekt konstruierten, abgeschlossenen Geschichten, sondern in offenen, kollaborativen Erzählwelten, die mit ihrem Publikum wachsen und sich entwickeln.

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